Black Rebel Motorcycle Club im Beatpol

Dienstag Abend: Ich stehe vorm Beatpol und noch eine gute halbe Stunde bis zum Einlass. Die Sonne brennt und die Kehle ist trocken. Glücklicherweise befindet sich 50m entfernt eine kleines aber feines Stübchen mit den Namen “Kost und Logis” an dem ich zuvor vorbeigeschlendert war. “Ick hab sechs Sorten zur Auswahl, such Dir eene raus!”, meinte der Wirt. Der Mann scheint eine Vorliebe für tschechisches Bier zu haben. Na gut, also schnell ein Pilsner Urquell bestellt. Ich weiß garnicht, wie lange ich das nicht mehr getrunken hatte, aber egal, es mundete vorzüglich. Herrlich, diese Ruhe. Aber irgendwer meckerte da. Kein Mensch, sondern der Ziegenbock vom Chef, der direkt neben die Biertischgarnituren gepfleckert war — niedlicher Kerl.

Ein Stunde saß ich da rum und bekam sogar noch die Herren Kerner, Klopp und Meier zu Gesicht. Gruppe C, Italien gegen Frankreich stand an. Kurz bevor das Fußballfieber ausbrach schlugen Rico und Barbara auf und gemeinsam gings zum Beatpol. Die Türen standen mittlerweile weit offen. Also Karte vorgezeigt und ab nach oben in den Saal.

Der Beatpol, ehemals Starclub, ist ein wirklicher Hingucker. Platz für einige Hundert Leute, am Rand ein paar Säulen und gegenüber sowie neben der Bühne je eine Bar. Die Preise sind gut, ebenso das Getränkeangebot: Heineken z. B. hatte ich das letzte Mal im 90er Tourbook von Depeche Mode gesehen, oder so. Irgendwann gings dann los und BRMC betraten die Bühne. Einigermaßen warm bin ich eigentlich nur mit deren aktueller Platte Baby 81 geworden. Mit der fingen sie auch gleich an. Wirklich nett, aber auch nicht mehr. Ich ahnte schon nach den ersten drei Liedern, dass sich meine Gleichgültigkeit gegenüber Psychedelic Rock in den nächsten zwei Stunden nicht in rege Begeisterung wandeln würde. Recht hatte ich. Kein Vorwurf an BRMC, die machten ihre Sache gut, das Publikum ging ordentlich ab und eine Wave Wall of Sound nach der anderen schwappte durch den Saal. Trotzdem regte sich (fast) nichts bei mir. Stellenweise machte sich sogar Langeweile breit — Schade!

Was bleibt? Die endgültige Erkenntnis, dass Psychedelic Rock à la Queens of the Stone Age, Led Zeppelin und BRMC nicht mein Ding ist, dass Altbriesnitz und der Beatpol zwei schöne Flecken Erde sind und dass ich Pilsner Urquell jedem Bierfreund nur kühlstens empfehlen kann.