Klebt er oder klebt er nicht?
Dass er nicht an seinem Stuhl klebe, das möge er vielleicht gesagt haben, aber das habe natürlich rein garnichts mit einem bevorstehenden Rücktritt zu tun. Er, Kurt Beck, sei einfach falsch widergegeben worden. Na so ein Pech aber auch, die böse Presse! Beck hatte die Klebstoffaussage noch mit der Einschränkung “wenn ich Teil des Problems sein sollte” versehen. Dazu meint die Nordwest-Zeitung:
In einem irrte Kurt Beck, als er vor der Bundestagsfraktion deutlich wie nie seinen möglichen Rücktritt vom Amt des SPD-Vorsitzenden ins Gespräch brachte: Er ist nicht Teil des Problems, er ist das Problem. Viele Abgeordnete mögen die Worte ihres Parteichefs denn auch kaum als Drohung verstanden haben, laufen sie doch bei anhaltendem Meinungsbild Gefahr, bei der Wahl im kommenden September ihr Mandat zu verlieren. Becks öffentlicher Ansehensverlust ist selbst verschuldet.
Ach Kurt, lass es einfach! Auch Medienberater Michael Spreng sagte gestern Abend in der PHOENIX Runde Becks Ruf sei ruiniert, er werde sich nie wieder erholen. Joachim Poß, SPD-Bundestagsabgeordneter, widersprach: Beck werde sich erholen, aber das brauche Zeit. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. Hans-Ulrich Jörges vom Magazin Stern, den ich sehr schätze, vertritt die Ansicht, dass Beck nur noch Parteichef sei, weil er der Einzige sei, der die zwei Strömungen in der SPD noch zusammenhalten könne. Auf Dauer sehe er Andrea Nahles aus dem Lager der Linken an der Spitze; die Stones (Steinbrück und Steinmeier), also die “Realos”, seien in der SPD eher ein Auslaufmodell. Rot-rot sei die Zukunft. Diese Befürchtung habe ich mittlerweile auch. Mich gruselts!