Nicht fit?

Die Deutschen sind zu fett und daher bläst die Regierung nun zu einem Aufklärungsfeldzug. 30 Millionen Euro stehen für die Kampagne zur Verfügung — Irrsinn! Gestern stellte ein Experte bei MDR-Info nüchtern fest, es gebe kein Informationsdefizit. Jeder wisse doch, dass fette Pommes nicht gut für die Figur seien. Vielmehr liege das Problem bei der mangelnden Einstellung das eigene Essverhalten zu ändern.

Der Aktionsplan der Bundesregierung ist also nur blanker Aktionismus. Aufgestoßen sind mir auch einige Namen von Teilen des Plans. Hier mal ein paar Beispiele: “Fit Kid”, “Aid-Ernährungsführerschein”, “Let’s Go” und “Job und Fit”. Gehts noch?

Einzige positive Ausnahme ist der Name “Leben hat Gewicht”. Dahinter verbirgt sich eine Kampagne gegen den Schlankheitswahn. Erst kürzlich brachte da Ulla Schmidt u. a. Jessica Wahls von den No Angels und Jeanette Biedermann zusammen, um ein paar Schüler zu belehren. Der Spiegel (26/08) titelte passend: “Dünn und doof”. Jochen-Martin Gutsch schreibt in seinem Artikel kaum ein gutes Wort über die peinliche Aktion. Nachfolgend der Satz, der das ganze wohl am besten beschreibt:

Alles was sie sagen, klingt so, als würden Pornostars Kindern erklären, Sex sei nicht wichtig im Leben.

Peinlich, peinlich!