Horst Heulsuse
Aus und vorbei! Dass unser Bundespräsidenten a. D. — Horst Köhler — so eine dünne Haut hat, wusste ich nicht, hätte ich auch nie gedacht. Bis zum 31. Mai, als unser Horst die Brocken einfach hinwarf — wohlgemerkt wegen eine Lappalie! Was war passiert? Man hatte ihn für seine Äußerung kritisiert, Deutschland verfolge bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr auch wirtschaftliche Interessen. Da hat er natürlich Recht und hätte daher den Hagel an Kritik (einiger Weltverbesserer) locker an sich abperlen lassen können. Tat er jedoch nicht. Stattdessen faselte er etwas von mangelndem Respekt vor seinem Amt. Horst, sowas muss man einfach aushalten!
In der Druckausgabe der SZ fand sich am Tag nach seinem Rücktritt dann auch eine herrliche Karrikatur: Ein Blick in die Fleischertheke, wo sich neben Koch-Schinken (à la Roland) auch eine Schale mit beleidigter Leberwurst fand. Köstlich!
Stellt sich nun die Frage nach einem Nachfolger. Ursula von der Leyen darf, obwohl ganz gut geeignet, nicht und Joachim Gauck — mein Favorit — hat leider keine Mehrheit. Herr Wulff aus Niedersachsen solls richten. Netter Kerl, hat aber leider null Ausstrahlung. Man stelle ihn sich schon mal bei der nächsten Neujahrsansprache vor. Ein Grund erst gar nicht einzuschalten. Oder man denke daran, wie er uns Bürgern die kommenden harten Einschnitte vermitteln wird. Kasperletheater.
Aber nun die gute Nachricht für Herrn Wulff: 1998 gings mir mit Gerhard Schröder genau so (ich kannte ja nur die Birne). Spätestens während seiner zweiten Amtsperiode bewies er allen, dass er ein ganz Großer ist. Warten wirs ab, vielleicht wird auch aus Christian Wulff ein echter Kerl. Unserem Land täts gut.