Landesbank-Gutachten

Die Landesbank wurde gegen die Wand gefahren, soviel steht fest. Es bleiben folgende Fragen:

  • Wer saß am Steuer?
  • Warum trat der Fahrer nicht auf die Bremse?
  • Wer fuhr mit?
  • Warum trugen die Insassen schwarze Augenbinden?

Diese Fragen stellte sich offenbar auch Ministerpräsident Milbradt und gab der Firma Ernst&Young im Dezember 2007 den Auftrag, ein Gutachten zu erstellen, um endlich Licht in’s Dunkel zu bringen. Wenn dieses Gutachten vorliege, so Milbradt damals, könne man auch über die politische Verantwortung für das Debakel reden. Sehr schön. Gestern stellte der neue Finanzminister Tillich dieses Gutachten vor und zauberte dabei gleich ein Kaninchen aus dem Hut. Auf die Frage, wer nun die politische Verantwortung trage, erwiderte der Rammler: “Keine Ahnung!”. Ich bin begeistert.

Verantwortlich sei allein der Vorstand. Die Aufsichtsgremien wurden nicht umfassend informiert und konnten so ihren Kontrollaufgaben nicht nachkommen. Sitzt man im Aufsichtsrat, ist man also nichts weiter als ein Grüß-August, der sein Gehirn vor der Aufsichtsratssitzung abgibt und somit nicht in der Lage ist, krittische Fragen zu stellen, nachzuhaken. Das ist mir neu, man lernt halt nie aus.

Und Milbradt? Der beweihräucherte sich gestern selbst. Er teilte der Presse mit, dass er sich freue: nicht über das Gutachten, sondern über die Fusion der sächsischen Landesbank mit der Landesbank Baden-Württemberg. Gute Nacht!