Ich weiß, so wirbt eigentlich Ikea, aber angesichts der Spitzel-Affäre passt der Spruch auch zur Telekom. Es ist alles viel schlimmer als angenommen. Nicht nur Verbindungsdaten wurden ausgewertet, sondern auch Bankdaten ausgespäht und Bewegungsprofile erstellt. Aktion gläserne Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder. Bald wird es wohl heißen: Aktion gläserner Bürger. Schäuble hat die Verantwortlichen der Telekom jedenfalls gleich einbestellt um sich wertvolle Tipps zu holen sie zur Vernunft zu rufen. Also keine Sorge — alles nur Show!

Übrigens: Vor der Verkettung von Verbindungdaten kann man sich schützen. Kryptographie machts möglich. Leider tut die Bundesregierung alles, um dies zu verhindern. Wen’s interessiert: JonDonym (es gibt auch noch andere Dienste). Ich konnte anfangs auch nicht glauben, dass das funktioniert — tut es aber. Dahinter steckt ein MIX-Netz. Jede Nachricht wird hier durch mindestens drei Rechner geschickt (eine MIX-Kaskade). Ein Nutzer ist in der Gruppe aller Nutzer einer MIX-Kaskade anonym, auch vor den Betreibern der einzelnen Rechner.

Das kryptographische Verfahren stammt übrigens aus den 80ern von David Chaum. Auf seiner Arbeit Security without Identification basiert übrigens meine Diplomarbeit. Der Mann gehört zu einer kleinen Kaste genialer Typen, welche die Kryptologie maßgeblich voran treiben. Meinen Professor zähle ich auch dazu. Der ist überdies auch noch unheimlich sympathisch.