Bewerbungslektüre

Das Studium geht zu Ende und das Arbeitsleben wartet. Zeit also um Bewerbungen zu schreiben. Ich hab mir dazu das Buch “Neue Bewerbungsstrategien für Hochschulabsolventen” von Hesse und Schrader besorgt und darin Vieles von dem wiedergefunden, was mir schon letztes Jahr bei einem Bewerbungstraining aufgetischt wurde. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Im Abschnitt “Kinderwünsche — Pennälerträume — Studienziele” beschreiben die Autoren fiktiv mehrere “Karrieren” nach dem Abitur. Geschichten wie sie das Leben hätte nicht besser schreiben können. Die Meinung der Autoren dazu:

[…] die Beispiele sollen verdeutlichen, was wir kritisieren: fehlende Planung und Perspektive, fehlende Visionen, viel zu wenig Zielorientierung auf das, worauf es wesentlich ankommt: die Vermarktungsfähigkeit der eigenen Arbeitskraft.

Oh Gott, dachte ich mir. Was erwarten die? Soll man sein ganzes Leben bereits als 18jähriger durchplanen — bis ins letzte Detail? So kam es zumindest rüber. Riesen Grütze! Glücklicherweise schweben die Autoren nicht vollkommen im luftleeren Raum und fangen sich auf Seite 62 wieder:

Zu Ihrer Beruhigung: In der Realität geht man erst ein Stück des Lebensweges und schaut sich dann in alle Richtungen um, um herauszufinden, wo man sich eigentlich befindet und wie es nun am besten weitergeht.

Na also, es geht doch! Scheinen doch schon begriffen zu haben, wie’s im Leben läuft. Das ist übrigens ein wichtiges Kriterium, anhand dessen ich entscheide, ob ich mit einer Person ein Bier trinken gehen würde oder nicht. Nur zu Ihrer Be(un)ruhigung …