Kein ganz normaler Tag

Kein ganz normaler Tag

Samstag Morgen, ich blicke aus dem Fenster: Überall Halbstarke, meist schwarz gekleidet, manchmal vermummt – wenige haben Schlagstöcke dabei. Hastig eilen Sie herum, auf der Suche nach einer Lücke in den Absperrungen. Schade, wo eben noch ein Durchkommen war, stehen plötzlich drei Polizisten mit Hund. Rückzug, woanders hin.

Nachmittags muss der Müll raus. Ich schlappe los. Es stinkt. Immer noch schwarze Halbstarke. An der Ecke Bernhardstraße / Altenzeller Straße trifft mich fast der Schlag: Die Straßenbeschilderung abgerissen, Klohäuschen umgeworfen, Altstoffcontainer qualmen. In Richtung Budapester Straße steht ein Polizeifahrzeug am anderen, aufgereiht wie Perlen an einer Kette. In Höhe der Kaitzer wurden die Häuser mit roter Farbe beschmiert. Ich laufe hoch in Richtung Nürnberger Ei. Schon aus der Ferne sehe ich Rauchschwaden aufsteigen. Auch dort brennen die Container. Auf der Nürnberger liegen Straßenschilder samt Halterung. Ein vermummtes Mädchen zieht einen Feuerwehrschlauch hinter sich her.

Ganz ehrlich, diese Stadt hat nicht nur Nazis satt!