Qotsa live in Berlin

Qotsa live in Berlin

Die Queens of the Stone Age (Qotsa) habe ich letztes Jahr für mich entdeckt. Deren Erfolgsalbum Songs for the Deaf schlug zwar 10 Jahre verspätet ein, auf die Wucht des Aufpralls hatte die lange Zeit jedoch keine Einfluss. Restricted R, der Vorgänger, ist auch Klasse und Era Vulgaris ist eine musikalische Bombe!* Anfang des Jahres folgte nun das sechste Studioalbum von Josh Homme und (wechselnden) MItstreitern: … Like Clockwork Wieder ein kraftwolles Machwerk mit einigen musikalischen Perlen.

Am Samstag machten Qotsa nun Halt in der Zitadelle Spandau. Es war ein großartiges Konzert, welches jedoch etwas Anlaufzeit benötigte, es war schlicht weg zu leise! Zum Glück hatten die Sound-Werker nach drei Liedern den Dreh raus und die richtige Einstellung gefunden. Der Sound war nun wirklich fett, richtig fett! Wenn es eine Wall of Sound gibt, dann konnte man sie am Samstag erleben. Spätestens nach Burn the Witch, dem fünften Lied, war dann wohl jeder Besucher auf Betriebstemperatur. Im Anschluss gings dann mit Sick, Sick, Sick richtig zur Sache, auch etwas weiter hinten, da wo wir standen (oder stehen mussten, es war ziemlich eng). Die Stimmung war um uns herum äußerst ausgelassen, das Publikum textsicher, sprungfreudig und bunt gemischt: jung, alt, männlich, weiblich — alles vertreten. Herausragend waren auch die Animationen, die hinter den Musikern auf einer Videowand abgespielt wurden. Da hat sich jemand wirklich richtig Mühe gegeben!

Das Konzert dauerte gut zwei Stunden, wobei, wenn ich mich nicht irre, sieben Stücke vom neuen Album gespielt wurden. Highlights gabs genug: _Burn the Witch, Make it wit Chu, Turnin´ on the Screw, No One Knows, A Song for the Dead, A Song for the Deaf, …

Der absolute Knüller war jedoch eine gut acht Minuten lange Version des Songs I Appear Missing vom aktuellen Album. Grandios umgesetzt, musikalisch und visuell, Orgie triffts ganz gut! Wers nicht glaubt, der möge auf YouTube nach Qotsa at the Wiltern suchen, bei 1:28:30 gehts lost — fantastisch!

Zum Abschluss möchte ich noch Josh Hommes zitieren. Mit den folgenden Worten quittierte er den Hinweis, dass die Zeit abgelaufen sei (die Fledermäuse müssen 23Uhr ins Bett) und er den Auftritt beenden solle:

They told me we are done. I say: Fuck you! We are done, when i say we are done!

Dann spielten sie A Song for the Dead und verließen die Bühne.

We are done!

* Lullabies to Paralyze verkümmerte bis jetzt unschuldig im Schrank, wird grad gerippt …