PŸUR — Ein Erfahrungsbericht

Kurz vor dem Jahreswechsel wurde ich auf das Angebot von PŸUR aufmerksam: Internet mit 200MBit/s Down- und 8 MBit/s Upstream via Kabelanschluss für 30€ im Monat. Der Telefonanschluss kostet 5€ extra, sämtliche Festnetztelefonate inklusive. Etwas teuer als mein bisheriger Anbieter, aber dafür die 25-fache Downstream-Rate. Preisleistungsverhältnis Top! Ich kam also ins Grübeln. Neben dem satten Plus an Bandbreite hätte ich auch endlich den Router ins Wohnzimmer platzieren und dort den ein oder anderen Verbraucher per Kabel anschließen können. Nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen hatte, bestellte ich schließlich Internet und Telefonie bei PŸUR.

Ein paar Tage später kam der Miet-Router. Die Inbetriebnahme ging problemlos. WLAN-Verbindung aufgebaut und Speed-Test angeschubst: 60MBit/s Downstream – Ernüchterung! Die beworbenen 200MBit/s sah ich in der Folge nur sporadisch, z. B. beim System-Update, wenn größere Pakete heruntergeladen wurden. Muss wohl so sein, dachte ich. Ungewöhnlich waren jedoch die regelmäßigen WLAN-Ausfälle. Mal nicht aufgepasst und das Youtube-Video wurde über das Mobilfunknetz gestreamt. Ärgerlich! Ich schobs auf den Router, Billigware.

Trauerspiel Rufnummernportierung

Nächste Baustelle: Portierung der Festnetznummer. Antrag ausgefüllt und abgeschickt. Nach ein paar Tagen dann die Rückmeldung, dass der Antrag abgelehnt wurde. Was war da los? Beim bisherigen Anbieter angerufen, nix eingegangen. Also nochmal. Gleiches Ergebnis. So ging das noch zweieinhalb Monate, bis ich bei meinem Altanbieter in Erfahrung bringen konnte, dass dort nie ein Portierungsauftrag eingegangen ist! PŸUR hatte immer den falschen Anbieter kontaktiert, unglaublich! Nach telefonischer Klärung und nachdem ich die korrekte Anbieterkennung mit Fax-Nummer durchgegeben hatte, sollte einer Portierung also nichts mehr im Wege stehen — dachte ich! Zwei Wochen später, die drei Monate Wechselfrist waren vorbei, bekam ich schriftlich mitgeteilt, dass die Portierung leider nicht erfolgreich war. Was für eine Frechheit! Bin zwar nicht unbedingt auf Festnetztelefonie angewiesen, aber das geht trotzdem überhaupt nicht!

Da geht noch was!

So war ich das letzte halbe Jahr nur mittelprächtig zufrieden, was das Internet zu Hause anging. Letzte Woche hatte ich dann endlich mal etwas Zeit, mich den Unzulänglichkeiten zu widmen.

Erste Maßnahme: Fritz!Box 6490 gekauft

Kein Vergleich zum Mietgerät. Stabiles WLAN, schneller Verbindungsaufbau und satte 180MBit/s Downstream! Zudem kann das Teil auch Kabelfernsehen streamen und hat noch einige weitere nette Features.

Zweite Maßnahme: Telefonanbieter gewechselt

Das ist übrigens ein Muss, denn die Fritz!Box unterstützt das von PŸUR eingesetzte Protokoll für Telefonie nicht! Es ist schlichtweg zu alt. Hab jetzt zwei Nummern bei dus.net, eine fürs Telefon und eine fürs Fax (das kann die Fritz!Box übrigens auch). Kostet mich 10€ im Jahr plus das, was ich telefoniere. Schnäppchen!

Dritte Maßnahme: neues Festnetztelefon angeschafft

Eins, das direkt mit der Fritz!Box spielt: Gigaset E560HX. Die Notruftasten sind perfekt. Damit können die Kinder meine Frau, mich oder die Großeltern mit nur einem Tastendruck anrufen. Muss man nicht mal lesen können.

Fazit

Die 200MBit/s Downstream für 30€ im Monat sind, was den Preis angeht, unschlagbar. So richtig Freude kommt allerdings erst mit der Fritz!Box auf. Die PŸUR-Hotline war anfangs nur schwer zu erreichen, das hat sich mittlerweile jedoch gebessert. Die Reaktion auf Online-Anfragen erfolgt zügig. Wer eine Festnetznummer besitzt und bei einem Wechsel bereits die Anschaffung einer Fritz!Box plant, der sollte seine Nummer nicht zu PŸUR portieren, sondern sich gleich einen anderen Anbieter suchen.