Nokia mit Rekordgewinn

Nokia: Von Bochum nach Rumänien

Nokia-Vorstandschef Olli-Pekka Kallasvuo hat gestern die Bilanz 2007 vorgelegt: 7,2 Milliarden Euro Gewinn und ein Marktanteil von 40% — besser waren die Finnen noch nie. Trotzdem bleibt es bei der Schließung des Nokia-Werks in Bochum. Der Standort sei nicht mehr wettbewerbsfähig; seit 2002 ist der Durchschnittspreis für Handys von 160 auf 103 Euro gesunken [1].

Nokia bemüht sich indes um Begrenzung des Image-Schadens. So wird gemunkelt, dass der Konzern den Bochumer Mitarbeitern die Weiterbeschäftigung in Rumänien anbieten will. Das ist in meinen Augen eher ein schlechter Scherz, als ein ernsthaftes Angebot.

Die Schließung des Bochumer Werks absehbar; der Standortvorteil durch Zahlung von Subventionen ist eben irgendwann aufgebraucht — rausgeschmissenes Geld, meint auch Michael Porter, der Wirschaftsprofessor an der US-Eliteuniversität Havard ist.

Allerdings, so der Professor, zeige das Beispiel Nokia in Bochum, “dass Beihilfen schlechte Politik sind”. Das Geld dafür sollte besser in Bildung, Lehre und Forschung gesteckt werden. 1

Meine Rede! Unterdessen reagieren die deutschen Verbraucher: Laut einer Umfrage wollen 70% der Befragten zukünftig verstärkt einheimische Produkte kaufen, meldet Jump Radio. Das mache ich auch, vorwiegend bei Lebensmitteln. Wie soll das aber bei Kleidung oder Technik funktionieren? Deutsche Handys? Fehlanzeige! Die Aussagekraft dieser Umfrage geht also gegen Null.

[1] “Nokia-Gewinn empört”, Sächsische Zeitung vom 25. Januar 2008